Ann-Kathrin - Toulouse

Studentenalltag in Frankreich

Ein Urlaub in Frankreich ist sicher für viele Menschen ein Traum. Ich selber war schon immer von diesem schönen Land fasziniert. Nicht nur die Sprache, sondern auch die Kultur und die Menschen haben mich schon immer interessiert. Dies war auch der Grund, warum ich mich für ein Studium in diesem Land entschied. Denn auch das Klima ist in Frankreich sehr angenehm und das Bildungssystem hat einen sehr guten Ruf. Die Universität und Hochschulen gelten mit als beste weltweit. Wer ein Studium oder ein paar Auslandssemester absolviert hat, wird später auf dem Arbeitsmarkt beste Chancen haben.

Das deutsche und französische Bildungssystem im Vergleich

Wenn man die beiden Ländern Deutschland und Frankreich vergleicht, dann wird schnell deutlich, dass es Gemeinsamkeiten und Unterschiede es gibt. Natürlich habe ich mir das Studium in Frankreich vorher genauestens überlegt. Denn schließlich ist man nicht nur eine ganze Weile von der Familie entfernt, sondern auch in einem völlig fremden Land, mit einer fremden Sprachen und Menschen, die man nicht kennt.

Die Studiengänge sind zum Teil mit denen in Deutschland zu vergleichen. Ein Studiengang dauert in der Regel drei Jahre und ist mit dem Bachelor zu vergleichen, in Frankreich wird der Abschluss Licence genannt. Will man den Masterstudiengang hinten dran hängen, dann dauert dies auch noch einmal zwei Jahre. Die Universitäten in Frankreich sind erstklassig, des Weiteren gibt es noch die Grandes Écoles, diese ist eher leistungsorientiert und man erhält den Studienplatz nicht so einfach. Außerdem werden dafür höhere Studiengebühren verlangt.

Des Weiteren gibt es noch die École d' ingénieurs. Diese ist eher technisch orientiert. In Frankreich ist es so, dass man sich erst für einen Abschluss entscheide muss, ehe man den Studiengang auswählt. Ich habe mich für den Licence Abschluss und das Fach Betriebswirtschaft an der Universität in Toulouse entschieden. Grundsätzlich gibt es keinen NC wie in Deutschland.

Das Studium

Das Studieren in Frankreich sollte man sich vorab gut überlegen, denn es ist eine Entscheidung fürs Leben. Ich habe diese Entscheidung nie bereut. Außerdem wird man an der französischen Universität sehr gefordert, dies dient der besseren Vorbereitung auf den Arbeitsalltag. Außerdem lernt man so die französische Sprache besser, die Chancen im Berufsalltag sind besser. Der Studiengang in Frankreich und Deutschland ist ähnlich, denn es gibt Seminare, Vorlesungen und auch Übungen. Jedoch gibt es in Frankreich während des Semesters mehrere Prüfungen. Aus diesem Grund wird der Arbeitsaufwand höher eingeschätzt, als bei einem Studiengang in Deutschland. In Frankreich beginnt das Semester bereits im September und endet im März. Die Semesterferien beginnen also schon im Juni eines Jahres.

Bewerbung

Bevor ich mich damals für ein Studium in Frankreich entschieden habe, musste ich mir Gedanken machen, wo ich genau studieren möchte. Vorab sollte man außerdem wissen, ob man ein Auslandssemester oder ein komplettes Studium in Frankreich absolvieren möchte. Ich habe mich schnell für ein ganzes Studium entschieden. Davon hängt dann auch der Umfang der Bewerbung ab. Wenn man ein Semester in Frankreich verbringen möchte, dann reichen schon ein Empfehlungsschreiben von der Uni und ein Motivationsschreiben.

Möchte man hingegen ein Studium dort verbringen, dann sind viele Unterlagen notwendig. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass die Plätze sehr hart umkämpft sind und man sich bei der Bewerbung sehr viel Mühe geben sollte. Die Bewerbung kann online ausgefüllt werden, die Dokumente scannt man dabei am besten ein und schickt diese per E-Mail an die Universität.

Will man an der Grandes Écoles studieren, dann ist zudem eine Aufnahmeprüfung notwendig. Nur wenige schaffen es dann direkt. Wer studieren möchte, benötigt Abitur, bei einem Fachabitur ist eine zusätzlich Aufnahmeprüfung notwendig. Außerdem muss man nachweisen, dass man der französischen Sprache mächtig ist. Die Sprache muss man zwar nicht fließend beherrschen, aber zumindest verhandlungssicher. Es reicht auch schon, wenn man einen Leistungskurs in Französisch hatte. Der Umfang der Bewerbung hängt außerdem von dem Studiengang ab. Es reichen manchmal auch Motivationsschreiben, in anderen Fällen sind Arbeitsproben notwendig. Man sollte sich also vorher gut informieren. Erhält man die Zusage, ist eine Einschreibung direkt vor Ort möglich.

Kosten für Studium und Lebensunterhalt

Zunächst habe ich mich gefragt, was wohl der Unterhalt und das Studium in Frankreich kosten und ob ich mir das auch leisten kann. Denn man benötigt zum einem eine Krankenversicherung, eine Unterkunft und sonstige Mittel für den Lebensunterhalt. Studiengebühren sind in Frankreich von der Regierung bestimmt und überall gleich hoch. Pro Semester muss man für ein Studium an der Universität für den Bachelorabschluss 175 Euro im Monat zahlen. Der Master kostet hingegen 240 Euro. Dabei ist Frankreich im europäischen Vergleich sehr günstig, auch dabei ist Frankreich sehr attraktiv. Wenn man an einer privaten Universität studieren möchte, dann ist mit höheren Gebühren zu rechnen.

Auch Kosten für die Krankenversicherung zu einzurechnen. Denn es ist sehr wichtig, dass man einen guten Schutz im Ausland hat, wenn man krank wird. Dabei kann man eine französische oder eine deutsche Versicherung abschließen. Ich persönlich habe mich für die französische Versicherung entschieden. Dies ist bei einem Studium die beste Möglichkeit. Für ein Semester kann man auch eine Auslandskrankenversicherung in Deutschland abschließen. Ich habe die Versicherung direkt vor Ort abgeschlossen. Dann wusste ich, welche Leistungen ist habe und was mich die Versicherung monatlich kostet. Ich musste ungefähr 45 Euro zahlen. Auch im Vergleich zu Deutschland ist diese Versicherung geringer. In den Leistungen sind Bergungskosten, Medikamente, ein Krankenhausaufenthalt und sonstige medizinische Versorgungen.

Unterkunft während des Studiums

Vorher sollte man sich informieren, wo man während des Studiums wohnen kann. Grundsätzlich ist es ratsam, sich eine Unterkunft zu suchen, sobald man den Studienplatz sicher hat. In Frankreich gibt es auch Studienwohnheime, eine eigene Wohnung und eine Wohngemeinschaft. Grundsätzlich kann man sich den Platz im Internet oder live vor Ort suchen.

Ich habe mich im Internet über die verschiedenen Möglichkeiten informiert. Meine eigene Wohnung war direkt in der Nähe der Uni und ich habe dafür rund 500 Euro warm im Monat gezahlt. Durch Bilder im Internet habe ich mir einen ersten Eindruck verschafft. Auch die Mietpreise sind ähnlich wie in Deutschland. Im Wohnheim sind die Zimmer natürlich billiger, mit circa 165 Euro im Monat. Der Preis bezieht sich auf ein Zimmer in Toulouse, ansonsten hängen die Preise davon ab, wo man studiert, z. B. ist es in Paris wesentlich teurer.