Laura - Lyon

Mein Studium in Frankreich, Lyon

Für viele Menschen ist Frankreich das Land der Träume. Ich war schon als Kind fasziniert von dem einzigartigen Land und der schönen Sprache. Aus diesem Grund kam für mein Studium nur dieses Land in Frage. Neben der malerischen Leidenschaft und dem mediterranen Klima verfügt Frankreich über ein erstklassiges Bildungssystem. Die Hochschulen und Universitäten gehören zu den führenden weltweit. Dies war ein weiterer Grund für mich in Frankreich zu studieren.

Wer hier einen Studienplatz ergattert, kann sich sicher sein, später sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Des Weiteren finde ich das Essen und das Freizeitsystem in Frankreich sehr gut. Direkt an der Cote d´Azur gibt es eine tolle Hochschule, dies kann man gleichzeitig mit einem schönem Shoppingtrip verbinden. Was gibt es Besseres?

Das deutsche und französische Hochschulsystem im Vergleich

Der Vergleich zwischen beiden Ländern zeigt Unterschiede und auch Gemeinsamkeiten. Bevor ich mich dafür entschieden habe, in Frankreich zu studieren, habe ich mir das genau überlegt. Es gibt auch in Frankreich Studiengänge, welche z. B. mit denen in Deutschland vergleichbar sind. Sie dauern meist drei Jahre und werden Licence genannt. Ein weiterer Masterstudiengang dauert dann noch einmal zwei Jahre, dies ist in Deutschland auch so. Jedoch gibt es Frankreich eine klassische Universität, eine Grandes Écoles, welche eher leistungsorientiert und sehr schwer zugänglich ist.

Auch die Studiengebühren sind wesentlich höher. Dann gibt es noch staatliche und private Grandes Écoles. Außerdem gibt es spezialisierte Hochschulen, diese nennen sich École d-ingénieurs. Zunächst muss man sich in Frankreich für einen Abschluss entscheiden und dann kann man den richtigen Studiengang an der Universität oder an der Grandes Écoles wählen. In Frankeich gibt es bei den Studiengängen keinen NC (Numerus Clausus). Dafür ist der Druck in den ersten Semestern wesentlich höher als bei den Studiengängen in Deutschland. Ich habe mich im Übrigen für Betriebswirtschaft an der Universität entschieden.

Erste Schritte

Meine Entscheidung in Frankreich zu studieren zeigt mir, dass sie richtig war. Denn man studiert in einem sehr schönen Land und einer tollen Universität. In Frankreich wird man schon während des Studiums gefördert und gefordert, so soll  man besser auf den Arbeitsalltag vorbereitet werden. Durch das Studium ist es möglich, die Sprache perfekt zu beherrschen. Um später einen guten Job zu erhalten, setzt man mit dem Studium in Frankreich ein klares Zeichen.

An der Universität in meinem Studiengang gab es Seminare, Übungen und Vorlesungen, dies ist ungefähr mit Deutschland zu vergleichen. Jedoch hatte ich während des Semesters bereits mehrere Prüfungen. Der Arbeitsaufwand wird aus diesem Grund auch höher eingeschätzt. Die Studiengänge beginnen in Frankeich immer im September und im März. Dabei sind die Sommersemesterferien schon im Juni.

Bewerbung

Wenn man sich für ein Studium entscheidet, kommt es darauf an, wo man studieren möchte. Außerdem hängt der Umfang der Bewerbung davon ab, ob man nur ein Semester oder ein ganzes Studium in Frankreich absolvieren möchte. Bei einem Semester benötigt man nur ein Motivationsschreiben und eine Empfehlung von der jetzigen Universität. Jedoch sind die Plätze hart umkämpft und dem entsprechend sollte man sich bei Bewerbung Mühe geben.

Bei einem kompletten Studium, so wie ich es absolviert habe, geht man den ganz normalen Bewerbungsweg. Die Bewerbung erfolgt in der Regel online und es müssen alle Dokumente eingescannt werden. Bei einem Studium an der Grandes Écoles ist eine Aufnahmeprüfung notwendig. Diese ist sehr schwierig und nur wenige schaffen auch den Sprung. Grundsätzlich kann jeder studieren, der ein Abitur hat. Bei einem Fachabitur muss man eine gesonderte Prüfung ablegen.

Ich musste einen Nachweis ablegen, dass ich französische Sprachkenntnisse habe. Dabei reicht es auch schon, wenn man in Abitur einen Leistungskurs in Französisch hatte und diese mit Befriedigend bestanden hat. Vorsichtig sollte man bei der Einhaltung von Bewerbungsfristen sein. Die Unterlagen müssen rechtzeitig da sein, sonst werden sie nicht mehr berücksichtigt.

Was alles in die Bewerbung gehört, hängt von dem Studiengang ab. Bei manchen Fächern reichen ganz normale Bewerbungen, bei anderen Fächern wird jedoch eine Arbeitsprobe oder ein Motivationsschreiben verlangt. Daher sollte man sich vorher gut informieren, was benötigt wird. Wenn die Zusage per Post nach Hause kommt, kann man sich direkt für den Studiengang vor Ort einschreiben.

Kosten für Studium und Lebensunterhalt

Neben all den schönen Vorzügen, habe ich mich als erstes gefragt, was für Kosten auf mich zukommen, mit dem Studium und auch nebenher. Schließlich benötigt man eine Unterkunft und eine Krankenversicherung, Lebensunterhaltungskosten fallen natürlich auch noch an.

Die Studiengebühren werden in Frankeich immer von der Regierung festgelegt, sie sind also an jeder Hochschule gleich. Sie betragen pro Semester für ein Bachelorstudium 175 Euro, der Master kostet 240 Euro. Im europäischen Vergleich sind diese eher gering, dies macht das Studieren in Frankreich auch attraktiv. Wer an einer privaten Universität studiert, muss natürlich mit höheren Gebühren rechnen.

Neben den Kosten für das eigentliche Studium fallen auch Kosten für eine Krankenversicherung an. Denn es ist ganz wichtig, dass man während der Studienzeit einen ausreichenden Versicherungsschutz hat. Ich habe eine französische Krankenversicherung abgeschlossen, da ist ein ganzes Studium dort verbracht habe, jedoch kann man auch eine Auslandskrankenversicherung abschließen. In jedem Fall benötigt man eine Europäische Sozialversicherungskarte.

Die Versicherung habe ich bereits vorab direkt vor Ort abgeschlossen. So wusste ich genau welche Kosten und Leistungen mich erwarten. Die Kosten hängen ganz von der Versicherung ab, ich habe monatlich ungefähr 45 Euro gezahlt. Dies ist in Vergleich zu deutschen Krankenversicherungen für Studenten eher gering. Zu den Leistungen zählen dann ein Krankenhausaufenthalt, Bergungskosten, zahnärztliche Behandlungen, Medikamente und die allgemeine medizinische Versorgung.

Wo wohnt man während des Studiums?

Diese Frage habe ich mir auch lange vorher gestellt. Im Allgemeinen ist dies gut mit Deutschland vergleichbar. Grundsätzlich sollte man sich eine Unterkunft suchen, sobald die Zusage von der Universität eingetroffen ist. Es gibt ein Studentenwohnheim, eine Wohngemeinschaft oder die Möglichkeit der eigenen Wohnung. Man kann grundsätzlich im Internet nach Möglichkeiten suchen oder direkt vor Ort.

Ich habe mich im Internet informiert und ein Wohnheim, direkt in der Nähe der Universität gefunden. Meist sind die Studentenwohnheime die attraktivste und gleichbarste Lösung. Jedoch sollte man sich anhand von Bildern einen ersten Eindruck verschaffen. Bei den Mietpreisen lässt sich die gut mit Deutschland vergleichen. Im Wohnheim habe ich für ein Zimmer zum Beispiel 165 Euro im Monat gezahlt. Die eigene Wohnung kostet z. B. ungefähr 500 Euro. Natürlich hängen die Preise für eine Wohnung auch davon ab, wo man studiert. In Paris sind die Mieten wesentlich teurer.

Kulturelles Leben in Frankreich

In den Bereichen Kunst, Theater, Musik und Literatur zählt Frankreich zu den führenden der Kulturnationen. Diese wird hier durch öffentliche Beiträge sehr unterstützt. Das Angebot hängt von der unterschiedlichen Region ab und ist sehr abwechslungsreich. Auch an der Universität war dies schnell spürbar, dass die Franzosen ihre Kultur sehr lieben und sehr viel Wert darauf legen. Das kulturelle Erbe soll geschützt werden und wird aus diesem Grund sehr gut renoviert.

Auch der Austausch mit Deutschland ist unter anderem sehr vielfältig und findet in jedem Fall statt. Es gibt z. B. viele junge bekannte Künstler in der Szene Berlins. In Frankeich gibt es auch ein Nachtleben, die französischen Studenten lieben es fast jede Nacht zu feiern. Da die Vorlesungen morgens etwas später beginnen, konnte ich mir ebenso von dem Nachtleben überzeugen.

Gegenüber Deutschen sind Franzosen erst einmal zurückhaltend und wollen die Person erst näher kennenlernen. Dies lässt sich wahrscheinlich durch die geschichtliche Vergangenheit erklären. Doch wenn das Eis erst einmal gebrochen ist, dann sind die Menschen sehr freundlich und zuvorkommend.